Mutige Schritte – ist Mut die Überwindung von Angst?
- Susanne Hollenstein

- 27. Okt. 2024
- 1 Min. Lesezeit

Kürzlich stand ich an einem Bach. Ich musste ihn überqueren und suchte mir eine geeignete Stelle. Die Distanz schien kurz genug für einen Sprung. Da stand ich nun also und wollte springen. Das Gras war nass, die Steine auch und alles war bedeckt von einem goldenen Teppich aus Lärchennadeln. Würde ich es schaffen ohne auszurutschen? Die Landefläche erschien mir plötzlich unsicher, ich sah schon meinen Fuss verdreht zwischen den Steinen. Du kannst das, sagte mein Mut, du wirst stürzen sagte meine Angst. Ich traute mich nicht. Ich kehrte um und nahm den Umweg über eine Brücke in Kauf.
In der modernen Psychologie wird Mut oft als die Fähigkeit definiert, trotz vorhandener Angst zu handeln.
Aber stimmt das? Beim weiter Wandern ging mir dies durch den Kopf. Mein Begleiter stichelte, dass ich ein Angsthase sei, doch ich war ganz zufrieden mit meinen zwei unverletzten Füssen und trockenen Hosen. Ich verteidigte meinen Entscheid. Er beruhte nicht auf Angst sondern auf dem Abschätzen meiner Fähigkeiten. Und ich merkte dabei, dass es Mut brauchte, zu seinen Schwächen zu stehen. Gegenüber sich selbst und gegenüber Anderer.
Sei also mutig und trau dich, dich nicht zu trauen.
Am Thementag «mutige Schritte» erkunden wir unterschiedliche Arten von Mut. Wir lernen unseren eigenen Mut, seine Möglichkeiten und Grenzen kennen. Wir ermutigen uns gegenseitig und stärken unseren Lebensmut.




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